Techniken der Globalisierung: Globalgeschichte meets Akteur-Netzwerk-Theorie.

Abstract
Die Globalgeschichte und die Akteur-Netzwerk-Theorie gehören gegenwärtig zu den meistdiskutierten Theorieangeboten der Sozialwissenschaften - sie wurden jedoch bisher nicht miteinander in Verbindung gebracht. Der Band holt dieses Versäumnis nach und prüft die Kompatibilität der globalhistorischen Sichtweisen und der Perspektiven der Akteur-Netzwerk-Theorie. Die Beiträge zeigen, wie die theoretischen Annahmen und methodischen Herangehensweisen von Bruno Latour, dem prominentesten Vertreter der Akteur-Netzwerk-Theorie, zur Erneuerung der Globalgeschichte beitragen können: Gefragt wird nicht nach einer vermeintlich allmächtigen Kraft namens Globalisierung, sondern nach konkreten Menschen, Dingen und Techniken, die weitreichende Netzwerke bilden können. Dabei wird untersucht, welche Akteure zu welcher Zeit welches Phänomen globalisiert haben. Global history and actor-network theory are currently among the most discussed theoretical frameworks in the social sciences - however, they have yet to be put together. This volume closes that gap and examines the compatibility of global history views and the perspectives of actor-network theory. The contributions show how the theoretical assumptions and methodical approaches of Bruno Latour, the most prominent advocate of agent-network theory, can contribute to the renewal of global history: no longer asking for a supposedly almighty power called globalization, but for concrete people, things, and techniques which can create extensive networks. This also serves to investigate which actors globalized which phenomenon at which time.